Amtliche Stellungnahme zum Verkauf von und Handel mit magischen Wesen
"... Ich möchte nicht, dass das Buch und die Autorin in Verbindung mit magischen Wesen gebracht werden."
Eine Autorin aus dem Wissenschaftsbereich wandte sich in einer Eingabe mittels eines elektronisch übermittelten Briefes (Email) an das Bundesamt für magische Wesen:
“… da mein Buch mit den Produkten Ihres Ladens nichts zu tun hat (Magisches Wesen), bitte ich um die Entfernung meines Buches aus Ihrer Website: Wim Wenders’ Filme und ihre intermediale Beziehung zur Literatur Peter Handkes …. Ich möchte nicht, dass das Buch und die Autorin in Verbindung mit magischen Wesen gebracht werden.”
Zum Verkauf magischer Wesen und guter Literatur
Das Bundesamt in seiner Verpflichtung, dem gemeinen Bürger und der gemeinen Bürgerin draußen im Lande Auskunft zum Thema Verkauf magischer Wesen zu gewähren, im Bewusstsein der Bedeutung seiner Aufgaben und des Schutzes der magischen Bevölkerung sowie des gesunden Menschenverstandes nahm wie folgt Stellung zu dem Anliegen der Antragstellerin.
Guten Tag Frau ….,
ich darf Ihnen namens und im Auftrag unseres hochverehrten Präsidenten Dräcker versichern, dass hier niemand an magische Wesen glaubt. Um es mit den Worten unseres letzten Praktikanten zu sagen: “Wallah, isch schwör voll!”
Im Haus nehmen wir Ihren Hinweis, dass sich unter unseren Produkten “magische Wesen” finden, jedoch sehr ernst – allerdings wissen Sie da wohl mehr als wir. Aber wir gehen dem Hinweis nach, überprüfen unser Sortiment und werden der Ludwig-Maximilians-Universität drölfzig Millionen Euro spenden, wenn sich unter unseren Produkten tatsächlich ein Vampir, Werwolf, Dämon etc. finden sollte. Man weiß ja nie, was so eine Inventur ergibt.
Nebenbei bemerkt, würden wir einen nachbarschaftsaffinen Vampir und bildungswilligen Werwolf sowie im Dienstleistungssektor tätigen Dämon niemals als “Ware” oder “Produkt” betrachten. Dafür haben wir viel zu viel Respekt vor der Würde intelligenter, denkender und fühlender Menschen.
Es ist immer wieder verblüffend und mutet nahezu peinlich bis unfreiwillig komisch an, wie oberflächlich sich manche als Wissenschaftler darstellende Autoren und Autorinnen gelegentlich aufführen. Vampire zu verkaufen – allein schon der Gedanke mutet einigermaßen schräg an. Immerhin, es dient zur Erheiterung unseres Publikums. Und natürlich steht es jedermann und jederfrau zu, sich lächerlich zu machen. Allerdings steht nirgendwo geschrieben, dass man/frau dieses Recht auch zwingend bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Anspruch nehmen muss.
Als Buchhändler hofft man natürlich, dass sich das nicht in der Qualität der von Ihnen verfassten Publikation zu Wim Wenders niederschlägt.
In unserer Buchhandlung glauben wir aber an den Unterhaltungs- und Bildungswert guter Literatur, darunter neben Fantasyliteratur für Kinder und Jugendliche auch Sachbücher und Fachliteratur aus dem Bereich der Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaften sowie Politik und Geschichte bis hin zu Religion – womit wir letztendlich wieder bei Fantasy wären.
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass es Ihnen in keiner Weise zusteht, unserer Buchhandlung vorzuschreiben, welche Bücher wir in unserem Sortiment führen und wie wir diese Bücher vorstellen. Was Sie wünschen, ist in diesem Zusammenhang – formulieren wir es frei von der Leber weg – völlig irrelevant.
Sie können sich jedoch gern an den im Bundestag für das Bundesamt für magische Wesen zuständigen Untersuchungsausschuss von Jakob-Maria Mierscheid, MdB wenden.
Mit besten Grüßen
i.A. Klaus Maresch
gez. Edmund F. Dräcker (nach Diktat verreist)
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Bundesamt für magische Wesen
Estermannstraße 139
53117 Bonn
0228 97638460
0228 96757883
www.bundesamt-magische-wesen.de
VLB-Verkehrsnummer 14755
“Wenn es ein Bundesamt für magische Wesen gibt, dann gibt es Hexen, Drachen und Vampire in Deutschland. Alles andere würde bedeuten, es gäbe eine deutsche Behörde ohne Sinn und Zweck. Allein der Gedanke stellt schon eine Ordnungswidrigkeit an sich dar!”
Edmund F. Dräcker, Präsident des Bundesamtes für magische Wesen