Das Bundesamt für magische Wesen warnt vor SmartHome
Im nichtmagischen Teil der Bevölkerung beginnt gerade, SmartHome Fuß zu fassen. Auf nahezu magische Weise sollen Küchengeräte mit- und übereinander kommunizieren

BONN (BAfmW) – Im nichtmagischen Teil der Bevölkerung beginnt gerade, SmartHome Fuß zu fassen. Auf nahezu magische Weise sollen Küchengeräte mit- und übereinander kommunizieren, und es dem Hausbewohner abnehmen für seine Bedürfnisse zu sorgen. Kühlschränke teilen mit, was an Lebensmitteln fehlt oder demnächst besser fehlen sollte, weil das MHD abläuft, ein Thermostat soll erkennen, wie und wann geheizt wird und das Ganze soll natürlich steuerbar sein. Und zwar soll SmartHome, ein Begriff, der für das intelligente Haus steht, über den modernen Zauberstab, das Smart Phone gesteuert werden. Eine Vision, die natürlich dazu dienen soll, das Leben angenehmer zu machen. Die Geräte sollen intelligenter werden.
Wie intelligent?
Es mag vergleichsweise harmlos erscheinen, wenn dann der Kühlschrank mahnende Töne anschlägt, weil die Milch abgelaufen ist. Ich sehe schon Kühlschränke und Ceranfelder, die mit der Stimme von Renate Künast für einen Veggie Day werben. Oder beim Zubereiten einer Currywurst erscheint „Der Bundesgesundheitsminister warnt …“
SmartHome in Duell der Magier

Schlimmer wird es, wenn NSA, Kanzleramt und Co anfangen, sich – natürlich im Namen der Terrorabwehr – für den Haushalt (nicht den Bundeshaushalt) zu interessieren. Sollte Ronald Pofalla nicht zur Bahn wechseln, sondern zu Google, befürchtet das BAfmW das Eintreten folgenden Szenarien:
- Otto Normalverbraucher verändert seine Einkaufsgewohnheiten.
- Oder eine Mietwohnung bekommt neue Bewohner.
- Nix mehr Schweinefleisch, nix mehr Weinkeller. Stattdessen Couscous und frische Pfefferminze sowie orientalische Gewürze.
- Wetten, daß im Ceranfeld irgendwann ein Fragebogen auftaucht, in dem Sie gefragt werden, ob Sie demnächst einen islamistisch geprägten Anschlag planen? Für ein freundliches Beratungsgespräch mit dem BKA werden dann Termine angeboten.
Alles schon mal dagewesen und in die Hose gegangen. Glauben Sie nicht? Wirklich nicht? Haushaltsgeräte sind noch nie mißbraucht worden, um Aufenthaltsorte zu erkunden oder die Bevölkerung mit süßem Brei ruhig zu stellen. Und Besen, die plötzlich die Herrschaft im Haus übernahmen?
Da war doch was? Dämmert es allmählich?
Spieglein, Spieglein an der Wand, sprach die böse Königin, um zu erfahren, wo Schneewittchen ist. Mutti sprach: Töpfchen, koche! Und das Töpfchen lullte die Bevölkerung ein mit süßem Brei, tagaus, tagein. Johann Wolfgang von Goethe warnte bereits in seinem Zauberlehrling vor fehlgeschlagenen Haushaltszaubern. Selbst Disney hat das bereits in Fantasia geschildert.
Ein Besen ist ein Besen ist ein Besen – und sonst nur fürs Fliegen zu gebrauchen
Spiegel online warnt dementsprechend auch schon vor Kühlschränken, die Spammails verschicken. Wollen wir, daß uns morgens im Rasierspiegel folgende Meldung entgegenleuchtet?
„Die Küche meldet, daß der Kaffee alle ist, ebenso ist die Milch abgelaufen. Und der Thunfisch beginnt wieder zu leben. Katzenfutter solltest du auf dem Rückweg aus dem Büro ebenfalls mitbringen, es geht zur Neige. Und so alt und verbraucht, wie du gerade aussiehst, solltest du bei deinem freundlichen Reisebüro um die Ecke vorbeischauen und einen Kurztrip buchen. Wenn du das heute erledigt hast, erklärt sich die Kaffeemaschine in Absprache mit dem Bundesgesundheitsminister bereit, dir am Nachmittag einen halben Milchkaffee aus fair gehandelten Kaffeebohnen und mit aufgeschäumter Sojamilch aufzubrühen.“
Fliegende Besen haben sich durchgesetzt und unsere Hexen wollen darauf nicht mehr verzichten. Dabei sollte es bleiben.