Ich als Russe

Autoren: Jakob Michael Perschy

15,00 

  • Hardcover Fadenbindung: 104 Seiten
  • Verlag: Bibliothek der Provinz
  • Autor(en): Jakob Michael Perschy
  • Auflage: 1. Auflage, erschienen am 24.05.2005
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-85252-649-3
  • ISBN-13: 978-3-85252-649-2
  • Vom BAfmW empfohlenes Alter: Jahren
  • Größe: 21,0 x 15,0 cm
  • Gewicht: Gramm

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ISBN: 9783852526492 Artikelnummer: FCK-AFD-9783852526492 Kategorie: Schlagwörter: , ,
Der Vampir vom Amt teilt mit, dass "Ich als Russe" im Bundesamt für magische Wesen bestellbar ist. (Foto: Barbara Frommann)
Der Vampir vom Amt teilt mit, dass „Ich als Russe“ im Bundesamt für magische Wesen bestellbar ist. (Foto: Barbara Frommann)
ICH ALS RUSSE Obwohl meine erste Jugend damals bereits vorüber war, war ich in gewisser Hinsicht ein kindischer Mensch geblieben. Ich hatte die russische Literatur mit großer Hingabe gelesen und zwar nicht nur Dostojewski und Tolstoi und Pusch­kin und Gogol, sondern auch Leskow und Turgenjew und selbstverständlich auch Bulgakow und Andrejew und sogar Saltykow-Schtschedrin. Am meisten beeindruckt aber hatten mich Anton Tsche­chow und Iwan Bunin, und somit hörte ich eines Tages auf, mich regelmäßig zu rasieren und begann mein russisches Leben. Natürlich nicht in Moskau oder Petersburg, dazu fehlte mir bei mir zu Hause im nördlichen Burgenland die urbane Umgebung, sondern irgendwo im flachen Russland, in einem der abgelegeneren, provinzielleren Gouvernements, wie zum Beispiel Omsk oder Orenburg oder Twer. Ich legte mich da nicht richtig fest, ebenso wenig wie auf die Zeit, die ich un­sicher und schwankend ließ. Meistens bevorzugte ich die Tschechow-Zeit, musste aber doch immer wieder, schon alleine auf Grund des technischen Fortschritts, in die Gegen­wart ausweichen. Die durch mein russisches Leben hervorgerufenen äußeren Erscheinungen fielen übrigens nicht sonderlich ins Gewicht, eine leichte Änderung der nachlässigen Kleidung, Wodka zum Hering; eine Vorliebe für Kohl-, Kraut- und Rüben­suppen hatte ich schon vorher. Auch erzählte ich ja nie­mandem, dass ich jetzt Russe sei, sondern nannte mich nur im vertrauten Umgang mit mir selbst Jakov Michailo­witsch (obwohl in meinem Falle Jakov Jakovlewitsch korrekt gewesen wäre). Meine Freunde aber kamen mir unwissentlich sehr ent­gegen. Die meisten von ihnen waren in unglückliche Liebes­händel verstrickt, und keiner von ihnen hatte etwas dagegen, fast allnächtlich vernachlässigte Schenken und heruntergewirtschaftete Kaffeehäuser aufzusuchen, um dort schwermütige Gespräche zu führen und nach der Sperrstunde sentimentale Lieder zu singen. Das passte alles sehr gut, auch wenn die Lieder natürlich keine russischen Lieder waren, aber für mein Leben als Russe war eigentlich die Tatsache, dass sie gesungen wurden, be­reits ausreichend. Vorteilhaft war auch meine berufliche Tätigkeit. Ich war damals bei einer Bezirksbehörde beschäftigt, also praktisch im Zemstvo. Die Arbeit dort war zwar nicht sonderlich anspruchsvoll, allerdings trug mein damaliger Vorgesetzter, dem ich mich freundschaftlich verbunden fühlte und mit dem stunden­lange Gespräche über Politik führen konnte, ständig eine schwarze Schirmmütze und hatte dazu noch einen Vollbart. Außerdem gelang es mir durchzusetzen, dass meine Kol­legen und ich uns gegenseitig mit »Onkelchen« ansprachen. Waren solche Details auch nicht unbedingt vonnöten, so war es doch erfreulich, wenn es sie gab. Die Frauen, die ich damals liebte, nannte ich Täubchen, Seelchen, Augäpfelchen oder sogar Mittelhandknöchelchen. Das kam zum Teil ganz gut. Natürlich fehlten manche Aspekte, so hat sich etwa die ganze Zeit über niemand aus meinem Bekanntenkreis er­schos­sen; aber immerhin spielten wir um hohe Beträge Kar­ten, und etwas annähernd Ähnliches wie Duellfor­de­run­gen gab es ab und zu auch. Wenn ich also spät in einer Winternacht, wenn wir vielleicht noch kurz vorher irgendwo auf dem Tisch getanzt hatten, fröhlich und traurig zugleich durch verschneite Gassen nach Hause ging und mir der Schneewind die Tränen in die Augen trieb, dann war ich als Russe perfekt. Auch wenn ich noch so spät nach Hause kam, hörte ich mir immer noch mindestens eine Tschaikowsky-Symphonie oder ein Rachmaninow-Klavierkonzert an. Meistens jedoch die »Polowzer-Tänze« von Borodin (aus »Fürst Igor«), wobei ich Zigaretten rauchte und in den Mond blickte. Im Winter war das russische Leben überhaupt leicht, aber auch im Frühjahr, wenn man auf schlammigen Wegen über die Felder gehen und die Unwürdigkeit des Daseins beklagen konnte. Schwieriger fiel es im Sommer, wo ich es oft tagelang unterbrechen musste, aber grundsätzlich ging es auch. Schön zum Beispiel waren die mitternächtlichen Imbisse, wenn mit der Nachtkühle der Appetit wiederkam, auf der Holz­ve­randa der Datscha, oder die grauviolette Gewitterkulisse über der Tatarensteppe. Die langen Schatten der Hochspan­nungs­masten auf den Stoppelfeldern hatten außerdem wirklich etwas Nischnij-Nowgorodeskes. Auch gab es mitunter Aus­flüge in das Vorgebirge des Kaukasus, zum Beispiel nach Pajabak-Raj­ko­now und nach Murez-Suslak (wohinter man mit Leich­tigkeit Payerbach-Reichenau und Mürzzuschlag erkennt). Insgesamt dauerte mein Leben als Russe ungefähr drei Jahre, dann kam ich in andere Fahrwässer. Jahre später entdeckte ich die italienische Literatur für mich und wollte daraufhin ein italienisches Leben versuchen, was mir aber nicht annähernd so gut glückte wie das russische. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich in der Wirk­lich­keit nie in Russland gewesen bin, in Italien hingegen schon öfters.

 

Über „Ich als Russe“

Ob im Fantasystyle, als Model für Dark Fashion, Gothic oder Victorian Style, Models wie Shawn Lambrechts finden im BAfmW-Projekt viele Möglichkeiten, vor der Kamera Fashion und Fantasy zu präsentieren. (Foto: Niels Brähler)
Ob im Fantasystyle, als Model für Dark Fashion, Gothic oder Victorian Style, Models wie JShawn Lambrechts finden im BAfmW-Projekt viele Möglichkeiten, vor der Kamera Fashion und Fantasy zu präsentieren. (Foto: Niels Brähler)

Der Roman „Ich als Russe“, eine beobachtende Fachstudie aus dem Leben der Mitbürger und Mitbürgerinnen (nicht)magischer Provenienz, wurde erarbeitet und verfasst von Jakob Michael Perschy. Diese in ihrer Bedeutung für die allgemeine Bildung und Integration des (nicht)magischen Nachwuchses nicht hoch genug einzuschätzende Studie für Leser und Leserinnen aller Altersgruppen erschien am 24.05.2005 bei Bibliothek der Provinz.

Das Buch „Ich als Russe“ ist im amtseigenen BAfmW Service Point bestellbar. Online bestellte Fachpublikationen wie dieses Buch, dem gemeinen Bürger draußen im Lande als belletristisches Werk geläufig, sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt in der Buchhandlung Bundesamt für magische Wesen in Bonn abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Das Bundesamt für magische Wesen kommt mit dem Hinweis auf das Buch „Ich als Russe“ seinem Bildungsauftrag nach, den gemeinen Bürger und die gemeine Bürgerin draußen im Lande über das Leben gut integrierter (nicht-)magischer Mitbürger, vulgo Werwölfe, Vampire, Dämonen, Elfen, Hexen und Magier ebenso wie fantastische Tierwesen, als da wären Drachen, Basilisken, Sphingen, kleine und große Pubertiere und Trolle bis hin zu eingewanderten Dschinnen sowie indigene Pubertiere aufzuklären und damit Aberglauben und religiösen Irrlehren ein energisches „Nicht mit uns!“ aus Bonns wichtigster Behörde entgegenzuschleudern.

Aus Gründen, und weil Teile des Inhalts von „Ich als Russe“ die Bevölkerung beunruhigen könnten, wurde das Buch als Werk der Belletristik eingestuft.

Das Amt weist bei dieser Gelegenheit betroffene Familienangehörige auch auf Therapie- und Aussteigerprogramme für sog. „Religiöse Gefährder“ hin, die dafür bekannt sind, das Leben harmloser schwuler Vampire und gut integrierter Werwölfe zur Hölle zu machen. Es gibt Hilfe! Religion ist heilbar!

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Das BAfmW mit seinen kreativen Möglichkeiten bietet jungen Nachwuchsmodels wie Andreas Fischer, hier im Studio von Niels Brähler in Wuppertal, erste Möglichkeiten, Erfahrungen als Male Model vor der Kamera zu sammeln.
Das BAfmW mit seinen kreativen Möglichkeiten bietet jungen Nachwuchsmodels wie Andreas Fischer, hier im Studio von Niels Brähler in Wuppertal, erste Möglichkeiten, Erfahrungen als Male Model vor der Kamera zu sammeln.

Sie sind stets willkommen im Buchladen des Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen, um z.B. Ihre bestellten Bücher von Jakob Michael Perschy und anderen guten Fantasyautoren abzuholen. Für gute Literatur ist Bonns allerwichtigste Behörde überhaupt und sowieso von Amts wegen zuständig.

Und das Verlagsteam des Bundeslurch Verlages freut sich auf interessante Exposés und Manuskripte aller Genres der Fantasy und steht Autoren und Autorinnen gern für ein ausführliches Gespräch über geplante Fantasyromane zur Verfügung.

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Nicht nur eine Buchhandlung …

Aber das BAfmW bietet noch mehr. Zusammen mit den Fotostudios von Barbara Frommann bei Bonn und Niels Brähler in Wuppertal sowie professionellen Maskenbildnerinnen bietet es männlichen Nachwuchsmodels wie Daniel Heinrichs interessante Settings und Fotosessions vor der Kamera. Ob als Schüler-Praktikum, Studi-Nebenjob oder für Newcomer, wer sich für ein Modelshooting im Fantasystyle oder als Male Model für Gothic, Victorian, Dark Fashion Wear bis hin zu Urban Street Style oder als Talahon interessiert – das BAfmW ist zu (fast) allem fähig, auch zu -> fantastischen Modelshootings.

Und diese Kreativität und Jugendarbeit, diesen Spaß mit Behördenhumor und Fantasy ermöglichen mit dem Kauf von Büchern wie „Ich als Russe“ die Kunden und Kundinnen des BAfmW oder – wie es amtsintern heißt – der gemeine Bürger und die gemeine Bürgerin draußen im Lande.

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Nach Bestelleingang überzeugen wir uns zunächst, dass das von Ihnen bestellte Buch tatsächlich lieferbar bzw. vorrätig ist. Manchmal müssen wir Bücher auch direkt beim Verlag ordern. Kleine Verlage und Autoren sind nicht immer an die üblichen Buchhandelswege angeschlossen. In diesem Fall lassen wir Ihnen das Buch direkt vom Verlag bzw. Autor zusenden, um unnötige Transportwege und Portokosten zu vermeiden.

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Wir halten Sie über Ihre Bestellung auf dem Laufenden.

Von Amts wegen …

Verbreiten Sie des Amtes allumfassende Weisheit und Zuständigkeit!
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