Artistengepäck

Autoren: Gerhard Amanshauser

19,00 

  • Hardcover : 208 Seiten
  • Verlag: Bibliothek der Provinz
  • Autor(en): Gerhard Amanshauser
  • Auflage: 1. Auflage, erschienen am 08.06.1998
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-85252-190-4
  • ISBN-13: 978-3-85252-190-9
  • Vom BAfmW empfohlenes Alter: Jahren
  • Größe: 21,0 x 15,0 cm
  • Gewicht: Gramm

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ISBN: 9783852521909 Artikelnummer: FCK-AFD-9783852521909 Kategorie: Schlagwörter: , ,
Der Vampir vom Amt teilt mit, dass "Artistengepäck" im Bundesamt für magische Wesen bestellbar ist. (Foto: Barbara Frommann)
Der Vampir vom Amt teilt mit, dass „Artistengepäck“ im Bundesamt für magische Wesen bestellbar ist. (Foto: Barbara Frommann)
Der Maskenball Der Zug hielt in der letzten Station vor der Hauptstadt. Der junge Mann stieg aus, um für seine Reisegefährtin eine Erfrischung zu kaufen. Er hatte die Ankündigung eines verkürzten Aufenthalts in dieser Station überhört und war zu weit zurückgegangen; so mußte er jetzt, einen Papierbecher in der Hand, in den hintersten Teil des Zuges einsteigen, da schon das Abfahrtssignal gegeben wurde. Mühsam arbeitete er sich durch die überfüllten Waggons nach vorne, schwankte hin und her, be­spritzte die Hose eines Reisenden mit Zitronensaft, mußte Beschimpfungen über sich ergehen lassen und stieß schließlich auf die versperrte Tür eines Postwa­gens, die es ihm unmöglich machte, in den vorderen Teil des Zuges zu gelangen. Sie, die er nicht erreichen konnte, warf ungeduldige Blicke durch das schläfrige Zeitungsgeblätter ihres Ab­teils. Da sie von der Existenz des Postwagens nichts wuß­­te, glaubte sie, er habe die Abfahrt versäumt und sei zurückgeblieben. Mehrmals mußten sich verschiedene Beine, die unter den Zeitungen sich ausstreckten, unlustig zurückziehen, um ihr den Weg auf den Gang frei­zumachen. Sie sah nach dem Schaffner aus, doch der zeigte sich nicht; wahrscheinlich hatte er keine Lust mehr, sich knapp vor dem Ziel durch die überfüllten Waggons zu drängen. Im Hauptbahnhof angekommen, verließ sie eilig den Zug, um irgendeinen Bahnbeamten dazu zu bewegen, das Gepäck des jungen Mannes in Verwahrung zu nehmen. Wie ein verlorenes Kind steuerte sie mit ihrem Koffer durch die hereinflutende Menge; einer schickte sie zum andern, bis sie schließlich mit einem mürrischen Schaffner, dem sie den Fall erzählt hatte, auf dem leer gewordenen Bahnsteig zurückkam. Zu ihrem Schrecken war das Abteil leer, das Gepäck verschwunden. Sie behauptete, es sei gestohlen worden, doch der Schaffner erriet die Sache mit dem Postwagen und über­zeugte sie mit einer gewissen höhnischen Freude. Beschämt eilte sie zurück in die Halle – vergebens. Sie är­­­ger­­te sich bei dem Gedanken, er könne geglaubt ha­ben, sie sei einfach davongelaufen. Er wäre zweifellos noch auf dem Bahnsteig gestanden, wenn er nicht eine Frau in den Untergrundbahnhof verfolgt hätte, die er in seiner Aufregung für die richtige hielt, bis er schließlich, als er sich im fahrenden Wag­gon endlich bis zu ihr vorgedrängt hatte, erkennen muß­te, daß es ganz eine andere war. In der ersten Sta­tion stieg er aus, eilte zum gegenüberliegenden Bahn­steig, mußte, wie es ihm schien, endlos warten, und fuhr dann zum Bahnhof zurück. In der Dunkelheit sausten die Lichter eines Gegenzugs vorüber; doch konnte er nicht erkennen, daß dort aus dem Fenster ein Gesicht blickte, in dem Wut und Weinen kämpfte. Auch sie konnte nichts erkennen, nichts als verschwom­mene Lichter. Und so gut gelaunt war sie abgereist! Neben ihr im Koffer die blaue Maske mit den schwarze Reiherfedern, das blaue Kostüm, das sie selbst ge­näht hatte, voll Erwartung auf den großen Maskenball. Es ist unmöglich, in einer Millionenstadt jemand zu finden, von dem man nichts weiß außer dem Vor­na­men. Nichts? Ein gewisser rätselhafter Ausdruck der Augen, der sich so deutlich in der Erinnerung spiegelt, bedeutet der nicht mehr als Name und Wohnung? Wer sich davon leiten und nicht ablenken ließe, käme der nicht wie ein Schlafwandler zum Ziel? Er läutete noch am selben Abend bei einem Freund. Der begrüßte ihn im Kostüm eines Clowns, mit weiß­ge­pudertem Gesicht und rotgeschminkten Lippen. Er wur­de in eine Gesellschaft geführt, die sich gerade ko­stümierte. Man hatte ausgiebig dem Wein zugesprochen. Jemand stülpte ihm über den Kopf eine große Mas­ke in Form eines Affenschädels, die vermutlich deshalb übriggeblieben war, weil sie heiß und beengend sein mußte. Vergeblich wehrte er sich dagegen; alle fanden ihn originell, und man brachte ihm einen Stroh­halm, mit dessen Hilfe er Wein trinken konnte. Er sprang dann im Zimmer herum, steckte den Strohhalm in alle Gläser und hatte bald den Stimmungsgrad er­reicht, den die Gesellschaft verlangte. Danach fuhr man zum Ball. Dort herrschte schon reges Getriebe. Der Affenschädel behinderte allerdings die Sicht; außerdem zwang er seinem Träger eine Rolle auf, die ihm nicht lag. Doch es war noch zu früh, die Maske abzunehmen; so verlegte er sich aufs Trinken. Schließ­lich bemerkte er eine blau Maskierte, die nicht weit von ihm an einem Tisch saß, auf dem halbvolle Gläser und Aschenbecher herumstanden, zurückgelassen von einer Gesellschaft, die sich in den Tanz zerstreut hatte. Die vorgebeugte Gestalt zwischen den leeren, achtlos verstreuten Sesseln drückte Verlassenheit aus. Über die Augen fiel schwarzes Gefieder. Ihren schlanken Körper umhüllte ein blauer Stoff, der sich wie bei Tänzern eng anschmiegte. Nichts war unpassender, als sich dieser Gestalt mit einer Affenmaske zu nähern. Sie folgte ihm zwar zum Tanz, doch gab sie sich wenig Mühe, ihre Gleich­gül­tigkeit zu verbergen. Er führte sie also zurück und fragte, ob sie Durst habe. Sie wollte Zitronensaft. Er wandte sich zum Buffet, in der Absicht, sich dort gleichzeitig seiner Maske zu entledigen. Es herrschte aber ein solches Gedränge, daß es lange dauerte, bis er schließ­lich, von der Maske befreit, mit einem Glas Zitro­nen­saft wiederkam. Der Platz, auf dem er die blau Maskierte zurückgelassen hatte, war leer. Er suchte ein wenig herum. Jemand stieß ihn an, so daß er die Hälfte seines Getränks ver­schüt­tete. Da gab er die Suche auf. Es lag ihm nicht viel an der blau Maskierten, die offenbar langweilig war und die man vorhin sicher nicht zufällig allein am Tisch zurückgelassen hatte. Er trank also selbst den Rest des Zitronensafts. Dabei fiel ihm ein, daß er an diesem Tag zum zweiten Mal Zitronensaft trank, obwohl er das Ge­tränk nicht mochte.

 

Über „Artistengepäck“

Das BAfmW mit seinen kreativen Möglichkeiten bietet jungen Nachwuchsmodels wie Daniel Heinrichs, hier im Studio von Niels Brähler in Wuppertal, erste Möglichkeiten, Erfahrungen als Male Model vor der Kamera zu sammeln.
Das BAfmW mit seinen kreativen Möglichkeiten bietet jungen Nachwuchsmodels wie Daniel Heinrichs, hier im Studio von Niels Brähler in Wuppertal, erste Möglichkeiten, Erfahrungen als Male Model vor der Kamera zu sammeln.

Der Roman „Artistengepäck“, eine beobachtende Fachstudie aus dem Leben der Mitbürger und Mitbürgerinnen (nicht)magischer Provenienz, wurde erarbeitet und verfasst von Gerhard Amanshauser. Diese in ihrer Bedeutung für die allgemeine Bildung und Integration des (nicht)magischen Nachwuchses nicht hoch genug einzuschätzende Studie für Leser und Leserinnen aller Altersgruppen erschien am 08.06.1998 bei Bibliothek der Provinz.

Das Buch „Artistengepäck“ ist im amtseigenen BAfmW Service Point bestellbar. Online bestellte Fachpublikationen wie dieses Buch, dem gemeinen Bürger draußen im Lande als belletristisches Werk geläufig, sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt in der Buchhandlung Bundesamt für magische Wesen in Bonn abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Das Bundesamt für magische Wesen kommt mit dem Hinweis auf das Buch „Artistengepäck“ seinem Bildungsauftrag nach, den gemeinen Bürger und die gemeine Bürgerin draußen im Lande über das Leben gut integrierter (nicht-)magischer Mitbürger, vulgo Werwölfe, Vampire, Dämonen, Elfen, Hexen und Magier ebenso wie fantastische Tierwesen, als da wären Drachen, Basilisken, Sphingen, kleine und große Pubertiere und Trolle bis hin zu eingewanderten Dschinnen sowie indigene Pubertiere aufzuklären und damit Aberglauben und religiösen Irrlehren ein energisches „Nicht mit uns!“ aus Bonns wichtigster Behörde entgegenzuschleudern.

Aus Gründen, und weil Teile des Inhalts von „Artistengepäck“ die Bevölkerung beunruhigen könnten, wurde das Buch als Werk der Belletristik eingestuft.

Das Amt weist bei dieser Gelegenheit betroffene Familienangehörige auch auf Therapie- und Aussteigerprogramme für sog. „Religiöse Gefährder“ hin, die dafür bekannt sind, das Leben harmloser schwuler Vampire und gut integrierter Werwölfe zur Hölle zu machen. Es gibt Hilfe! Religion ist heilbar!

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Ob im Fantasystyle, als Model für Dark Fashion, Gothic oder Victorian Style, Models wie Jinthe Martens finden im BAfmW-Projekt viele Möglichkeiten, vor der Kamera Fashion und Fantasy zu präsentieren. (Foto: Barbara Frommann)
Ob im Fantasystyle, als Model für Dark Fashion, Gothic oder Victorian Style, Models wie Jinthe Martens finden im BAfmW-Projekt viele Möglichkeiten, vor der Kamera Fashion und Fantasy zu präsentieren. (Foto: Barbara Frommann)

Sie sind stets willkommen im Buchladen des Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen, um z.B. Ihre bestellten Bücher von Gerhard Amanshauser und anderen guten Fantasyautoren abzuholen. Für gute Literatur ist Bonns allerwichtigste Behörde überhaupt und sowieso von Amts wegen zuständig.

Und das Verlagsteam des Bundeslurch Verlages freut sich auf interessante Exposés und Manuskripte aller Genres der Fantasy und steht Autoren und Autorinnen gern für ein ausführliches Gespräch über geplante Fantasyromane zur Verfügung.

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Nicht nur eine Buchhandlung …

Aber das BAfmW bietet noch mehr. Zusammen mit den Fotostudios von Barbara Frommann bei Bonn und Niels Brähler in Wuppertal sowie professionellen Maskenbildnerinnen bietet es männlichen Nachwuchsmodels wie Daniel Heinrichs interessante Settings und Fotosessions vor der Kamera. Ob als Schüler-Praktikum, Studi-Nebenjob oder für Newcomer, wer sich für ein Modelshooting im Fantasystyle oder als Male Model für Gothic, Victorian, Dark Fashion Wear bis hin zu Urban Street Style oder als Talahon interessiert – das BAfmW ist zu (fast) allem fähig, auch zu -> fantastischen Modelshootings.

Und diese Kreativität und Jugendarbeit, diesen Spaß mit Behördenhumor und Fantasy ermöglichen mit dem Kauf von Büchern wie „Artistengepäck“ die Kunden und Kundinnen des BAfmW oder – wie es amtsintern heißt – der gemeine Bürger und die gemeine Bürgerin draußen im Lande.

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Von Amts wegen …

Verbreiten Sie des Amtes allumfassende Weisheit und Zuständigkeit!
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