Exkursionen in die Vergangenheit

18,00 

  • Softcover : 160 Seiten
  • Verlag: Hartung-Gorre
  • Autor: Sylvia Hoi?ie-Korber
  • Auflage: 1. Auflage, erschienen am 15.03.2014
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-86628-496-9
  • ISBN-13: 978-3-86628-496-8
  • Größe: 21,0 x 14,8 cm
  • Gewicht: 210 Gramm

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Der Vampir vom Amt teilt mit, dass das Sachbuch "Exkursionen in die Vergangenheit" im Bundesamt für magische Wesen bestellbar ist. (Foto: Barbara Frommann)
Der Vampir vom Amt teilt mit, dass das Sachbuch „Exkursionen in die Vergangenheit“ im Bundesamt für magische Wesen bestellbar ist. (Foto: Barbara Frommann)
In ihrem neuen Buch, das sich als „Intervention“ zur Debatte über „Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur“ versteht, erwähnt Aleida Assmann u.a. jenen von Reinhart Koselleck zugespitzten Vorwurf der Berufshistoriker an die Zeitzeugnisse, die sich auf dem menschlichen Erinnern stützen: ihrer „Subjektivität“ und „Emotionalität“, von denen einen gradliniger Weg zur „Ideologie“ und zum „Mythos“ führe, setzte Koselleck die „Objektivität“ und die „Distanz“ der Geschichtsschreibung entgegen, die den Zugang zur „Wahrheit“ garantieren könnten. Dieser vermeintlichen Dichotomie, die sie bloß für „platt“ hält, erwidert die Konstanzer Kulturwissenschaftlerin dadurch, dass sie gerade dem individuellen und kollektiven Gedächtnis die Rolle zuschreibt, „der Masse des historischen Wissens Leben einzuhauchen in Form von Bedeutung, Perspektive und Relevanz“. Selbstverständlich müsste man, laut Aleida Assmann, auch die Konstruktionen des Gedächtnisses in ihrem unmittelbaren Gegenwartsbezug kritisch überprüfen, aber dies würde keinesfalls die Tatsache beeinträchtigen, dass gerade „im Medium der Erinnerung […] man sich in der Gegenwart für die Zukunft gemeinsam Ziele [setzt]“. Eine derartige theoretische Erörterung ermutigt mich, zu behaupten, dass die zwanzig Jahre, die seit der ersten Drucklegung (in deutscher Sprache und dann in rumänischer Originalfassung) des vorliegenden Tagebuchs, das die Adoleszentin Mirjam Korber aus dem rumänischen Câmpulung (Kimpolung) zwischen 1941-1943 in der transnistrischen Verbannung geführt hatte, nicht „umsonst“ vergangen sind. Diese Schrift, zusammen mit einer ganzen Reihe ähnlicher Zeugnisse, wirkte im Laufe der vergangenen Dezennien tatsächlich „gesellschaftsbildend“: nicht nur weil im gegenwärtigen Rumänien und ebenso im deutsch-sprachigen und westeuropäischen Raum das öffentliche Wissen um die lange – aus verschiedenen Gründen – unterdrückte Episode der Verschleppung und Ermordung rumänischer Juden in Transnistrien während des Zweiten Weltkriegs sich (auch) dadurch bereicherte und befestigte, sondern auch weil die bisher ausgebliebene Befragung der Opfer zu einer tiefen und radikalen Umbildung des kollektiven Bewusstseins und dessen moralischen Bewertung dieser zu bewältigenden Vergangenheit beitrug. Nicht zufällig wuchs dann das Interesse der Historiker für diesen in vielen Aspekten noch unerforschten „Stoff“ – ein Interesse, das 2003 in der Einberufung jener von Elie Wiesel geleiten internationalen Kommission von Fachleuten gipfelte, die den als offizielles Dokument des rumänischen Staates angenommenen Bericht über den Holocaust in Rumänien anfertigte. Es war immerhin undenkbar vor zwanzig Jahren, dass rumänische Jugendliche aufgrund von speziell redigierten Lehrbüchern über die Geschichte der Schoáh in den jetzigen Schulen unterrichtet werden. Unter den „Funken“, die im Dienste einer solchen einleuchtenden Entwicklung standen, die ebenfalls die Hoffnung auf eine historisch verantwortungsvollere Zukunft der in Europa integrierten rumänischen Gesellschaft hegt, befand sich zweifelsohne auch die frühe Publikation von Schriften von der Art des transnistrischen Tagebuchs von Mirjam Korber. Diese in der eigenen Familie beharrlich gepflegte „Erinnerungskultur“, die mein Weltverständnis tief geprägt hatte, blieb nicht ohne Folgen in der Auswahl der Themen und der Schwerpunkte, denen ich meine Arbeit als Germanist und Historiker gewidmet habe. Die erneute Lektüre des Tagebuchs meiner Tante und der Erinnerungen meiner Mutter an die Deportation habe ich diesmal von dem überwältigenden Eindruck nicht trennen können, die auf mich die Sammlung der von Benjamin Grilj im Czernowitzer Archiv entdeckten und heuer edierten Briefe aus Transnistrien machte. Die durch das Spiel des Zufalls gebündelte Korrespondenz, die im Herbst 1941 bei einem aus Mohyliw zurückkehrenden Überbringer von den rumänischen Behörden beschlagnahmt wurde, lässt sich als eine Stichprobe der menschlichen (historisch, soziologisch und psychologisch bedeutsamen) Verzweiflung ohnegleichen auswerten. Die brutale und für die Menschen unerklärliche Schicksalswende, die sie aus ihrem bürgerlichen Alltag riss und von heute auf morgen in zu einem langsamen Tod verurteilte „Unpersonen“ verwandelte, das Unbegreifen, dass ein solcher „kultureller“ Bruch in einer Welt, der sie sich zugehörig fühlten, geschehen und sie betreffen konnte – man erinnere sich an die allgemeine Blendung der Figuren aus dem Aharon Appelfelds Roman Badenheim, die auch beim Besteigen der Waggons, die sie in die Lager wegtransportieren sollten, diese die Vernunft trotzende Wirklichkeit nicht wahrnehmen wollten – haben u.a. auch den anständigen Apotheker Garaj (vgl. S. 25 u. 51 f.) aus Câmpulung (Kimpolung), von dem die beiden Zeugnisse in dem vorliegenden Buch erzählen, in den Wahn getrieben. Dieser narrative Höhepunkt markiert aus meiner Sicht jenen dramatischen Augenblick in der Existenz der zu Unrecht Vertriebenen, als sie zwischen unheilbarer Entmutigung und dem Hoffnung stiftenden Lebenswillen zu entscheiden hatten. Die Stimmen der Überlebenden sind heute immer weniger geworden, jedoch gerade wegen des allmählichen Verschwindens der Zeitzeugen, wodurch die Judenverfolgung während des Zweiten Weltkriegs – so neulich der Historiker Norbert Frei – aus der „Zeitgeschichte“ endgültig herausfallen wird, werden die Aufgaben der Geschichtsschreibung bei der Handhabung der geerbten „Erinnerungskultur“ von Tag zu Tag anspruchsvoller und komplexer. Die in der Reihe „Schoáh & Judaica“ aufbewahrten Zeugnisse und Dokumente zur transnistrischen „Episode“ in der Geschichte Rumäniens und Europas stellen damit eine unerschöpfliche Quelle für jene Historiographie dar, die mit den Worten Walter Benjamins „nicht allein eine Wissenschaft, sondern nicht minder eine Form des Eingedenkens ist“.

Über „Exkursionen in die Vergangenheit“

Immer unterwegs für gute wie "Exkursionen in die Vergangenheit". (Foto: BafmW)
Immer unterwegs für gute wie „Exkursionen in die Vergangenheit“. (Foto: BafmW)
Das Sachbuch „Exkursionen in die Vergangenheit“, eine Fachstudie aus dem Leben der Mitbürger und Mitbürgerinnen (nicht)magischer Provenienz, wurde erarbeitet und verfasst von Sylvia Hoi?ie-Korber. Diese in ihrer Bedeutung für die allgemeine Bildung und Integration der Vampire, Gestaltwandler sowie Werwölfe, aber auch Studenten und Studentinnen der Geschichtswissenschaften nicht hoch genug einzuschätzende Publikation zum Regional- und Ländergeschichte für Leser und Leserinnen aller Altersgruppen erschien am 15.03.2014 bei Hartung-Gorre.

Das Buch „Exkursionen in die Vergangenheit“ ist im amtseigenen BAfmW Service Point bestellbar. Online bestellte Fachpublikationen wie dieses Buch, dem gemeinen Bürger draußen im Lande als Sachbuch und Fachliteratur zum Thema Regional- und Ländergeschichte geläufig, sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt in der Verlagsbuchhandlung Bundesamt für magische Wesen in Bonn abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Das Bundesamt für magische Wesen kommt mit dem Hinweis auf „Exkursionen in die Vergangenheit“ seinem Bildungsauftrag nach, den gemeinen Bürger und die gemeine Bürgerin draußen im Lande über das Leben gut integrierter magischer Mitbürger, vulgo Werwölfe, Vampire, Dämonen, Elfen, Hexen und Magiere ebenso wie fantastische Tierwesen, als da wären Drachen, Basilisken, Sphingen, kleine und große Pubertiere und Trolle bis hin zu eingewanderten Dschinnen aufzuklären und damit Aberglauben und religiösen Irrlehren ein energisches „Nicht mit uns!“ aus Bonns wichtigster Behörde entgegenzuschleudern.

Aus Gründen, und weil Teile des Inhalts von „Exkursionen in die Vergangenheit“ die Bevölkerung beunruhigen könnten, wurde das Buch als Sachbuch und Fachliteratur zum Thema Regional- und Ländergeschichte eingestuft.

Das Amt weist bei dieser Gelegenheit betroffene Familienangehörige auch auf Therapie- und Aussteigerprogramme für sog. „Religiöse Gefährder“ wie auch Queerquarktivisten hin, die dafür bekannt sind, das Leben harmloser schwuler Vampire, gut integrierter Werwölfe und nicht gendernder Zeitgenossen zur Hölle zu machen. Es gibt Hilfe! Religion ist heilbar! Ein Sektenausstieg ist möglich.

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Lust auf ein Modelshooting? Die BAfmW-Jobbörse sucht männliche Models für den BAfmW-Amtskalender. Bewirb Dich! (Foto: Barbara Frommann)
Lust auf ein Modelshooting? Die BAfmW-Jobbörse sucht männliche Models für den BAfmW-Amtskalender. Bewirb Dich! (Foto: Barbara Frommann)

Sie sind stets willkommen im Buchladen des Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen, um z.B. Ihre bestellte Geschichtsliteratur von Sylvia Hoi?ie-Korber und anderen guten Fantasyautoren abzuholen. Für gute Literatur ist Bonns allerwichtigste Behörde überhaupt und sowieso von Amts wegen zuständig.

Und das Team der Verlagsbuchhandlung „Bundesamt für magische Wesen“ freut sich auf interessante Exposés und Manuskripte von Autoren und Autorinnen und steht gern für ein ausführliches Gespräch über geplante Fantasyromane zur Verfügung.

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Gewicht 210 g
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