Mehrere Tonnen Buch- und Sachspenden im Wert von rund 200.000 Euro im Lager
Steht die ukrainische Regierung zu ihrem Angebot, russische Kriegsgefangenen einen Asylantrag in einem anderen europäischen Land stellen zu lassen?
Heute kam ein großer LKW bei uns in unserem Lager in Wachtberg bei Bonn an und brachte mehrere Tonnen Buch- und Sachspenden im Wert von rund 200.000 Euro, mit dem befreundete Verlage, Autoren und unser Portal Bundesamt für magische Wesen russisch/ukrainischen Kriegsopfern in der Ukraine helfen wollen. Darunter befindet sich Sergej K., ein junger schwuler Fitnesstrainer aus Russland, der in einem Krankenhaus in Kyiv in Kriegsgefangenschaft ist.
Sergej K. wollte seit zwei Jahren aus Russland flüchten, wurde bei einem Fluchtversuch zwangsrekrutiert und landete schwerverletzt in Kyiv. Wir sind sporadisch in Kontakt mit ihm und wollen ihm helfen. Er möchte nach Deutschland. Wir kennen ihn aus einer umfangreichen Korrespondenz, er wollte nie in diesen Krieg, hasst Putin und die Vorstellung, gegen Ukrainer zu kämpfen, hat ihn zutiefst entsetzt.
Was ist dran an der ukrainischen Initiative „Ich will leben“?
Die Aktion „Ich will leben“ der ukrainischen Regierung hat russischen Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft gegangen sind, folgendes zugesagt.
Russische Kriegsgefangene können sich entscheiden,
– bei einem Kriegsgefangenenaustausch nach Russland zurückzukehren,
– in der Ukraine zu bleiben oder
– einen Asylantrag in einem EU-Land zu stellen, um so ein neues Leben zu beginnen.
Sergej wollte schon 2020 nach Deutschland und wir arbeiten daran, für ihn einen Weg zu finden, damit er beispielsweise einen Asylantrag stellen kann, um nach Deutschland zu kommen.
Funfact 1: Die deutsche Botschaft in Kyiv und das grün geführte Auswärtige Amt sehen sich als nicht zuständig an, um diesem jungen Mann den Weg nach D zu ebnen.
Funfact 2: Er könnte nach Genesung in seinem Job als Fitnesstrainer arbeiten und auch in dieser Branche werden Mitarbeiter gesucht. Zumal solche, die wie Sergej bereits Deutsch sprechen.
Funfact 3: Deutschland sucht händeringend Nachwuchs, so hört man es in Talkshows und liest es überall.
Wir werden sehen, was daraus wird, hoffen auf eine gute Lösung und dass die ukrainische Regierung zu ihrem Angebot steht, das sie über „Ich will leben“ verbreitet steht und Sergej ausreisen lässt. Er hat eine solche Chance verdient, denn wir haben ihn als integren jungen Mann kennengelernt, der keiner Fliege etwas zuleide tun möchte.