Amtliche MitteilungenReferat für Elfen, Fae und Feen

Isländische Elfen, Trolle, Zwerge und das Huldufólk

REYKJAVIK (BAfmW) Drei Jahre war ich im Auslandseinsatz für das Amt unterwegs. Es verschlug mich in den hohen Norden, denn ich wollte den Gerüchten um dort lebende Elfen nachgehen. Auf Island wurde ich fündig. Ich siedelte mich in Hafnarfjörður an, denn man sagte mir, dort sei die Heimat der Elfen. Schwer vorstellbar, denn die Stadt ist recht belebt und liegt nur knappe 12 km von Reykjavik entfernt. War es denn so, dass Mensch und Elf Tür an Tür lebten und eine gute Nachbarschaft führten? Ich wollte es genau wissen und hakte nach.

Elfenhügel und Ersatzhäuser in Island

Fündig wurde ich bei der Elfenführerin Sippa, die jedem – der sie dafür entlohnt – die Geschichte der Elfen in Hafnarfjörður erzählt. Sie hat sogar einen Stadtplan entworfen, auf dem die Wohnungen und Häuser der Elfen eingezeichnet sind. Sippa erklärte, dass das Stadtzentrum um die unzähligen Lavafelder und Hügel herum gebaut wurde, weil unter diesen Hügeln Elfen leben. Auch heute glauben noch viele Isländer an das unsichtbare Volk und daher werden die Elfenbehausungen sorgsam geschützt. Sollten diese Maßnahmen einmal nicht möglich sein, bauen die Isländer den Elfen kleine Ersatzhäuser. Diese bunt angemalten Häuschen, stehen in fast jedem isländischen Garten, an Straßen oder einfach mitten in der Natur. Nur so ist gewährleistet, dass die Elfen einem wohlgesonnen sind und keine bösen Streiche spielen.

Das isländische Bauministerium ruft die Elfenbeauftragte Erla oft zu Einsatzorten, damit sie die Elfen beschwichtigen kann. Sie gehört nämlich zu den wenigen Menschen, die tatsächlich Elfen sehen und mit ihnen kommunizieren kann. Elfen, die man ihres Wohnortes beraubt, ohne sie vorher zu informieren oder eine Alternative für sie bereit zu haben, können ausgesprochen unangenehm werden. Es kam vor, dass Hühner plötzlich keine Eier mehr legten, weil der Bauer auf seinem Grundstück einen Elfenfels sprengen wollte. Erst nachdem die Sprengungspläne verworfen wurden, legten die Hühner auch wieder Eier. Der Fels ist heute nationales Kulturgut des staatlichen Museums. Es kann aber auch durchaus passieren, dass es bei Bauarbeiten zu merkwürdigen Unfällen kommt, Planierraupen nicht mehr funktionieren und Maschinen komplett ausfallen.

Um solchen Unfällen vorzubeugen, wird penibel darauf geachtet, wo man was baut. In Kópavogur beispielsweise wurde eine Straße (Álfholsvegur; Elfenhügelstraße ) verengt, weil Erla einen Fels zum Elfenwohnhaus erklärte. Es gibt dort die Hausnummern 82 und 86, in Hausnummer 84 leben die Elfen.

Elfenhügel und Ersatzhäuser in Island

Die folgenden Fotos zeigen Elfenhügel und Ersatzhäuser.

In Reykjavik gibt es sogar eine Elfenschule, Álfaskólin, in der man alles Wissenswerte über Elfen lernen kann. Man kann ein Diplom bekommen, vorausgesetzt, man schließt das Elfenschultraining erfolgreich ab.

Was man in der Schule über Elfen lernt:

Laut Legenden sind Elfen und Menschen Geschwister. Eva, die Mutter der Menschen, erwartete Gott zu Besuch. Eilig wusch sie ihre Kinder, damit Gott sie von ihrer besten Seite sah. Eva vergaß jedoch die Hälfte ihrer Kinder und so mussten sich diese ungewaschenen Kinder verstecken. Sie werden das Huldufólk genannt – das kleine Volk, dass sich vor den Blicken der Menschen verbirgt.

Es gibt 13 verschiedene Elfenarten. Drei Sorten von Unsichtbaren, vier Gnomgattungen, zwei Arten von Trollen und drei Feengattungen.

Erla kennt sie alle und hat eine Karte entworfen, wo die Standorte von Gnomtunneln und Feenpalästen in ganz Island eingezeichnet sind.

Elfenhügel und Ersatzhäuser in Island

Das Aussehen der Elfen, Zwerge und Gnome:

  • Elfen – Álfar haben lange, spindeldürre Beine, große Ohren und wuscheliges Haar.
  • Zwerge – Dvergar tragen meist spitze Hüte und Schuhe, einen langen Mantel und haben Bärte. Sie haben etwa die Größe von 3 – 5 jährigen Kindern und besitzen eine farbenfrohe Aura und ein temperamentvolles Wesen. Das unsichtbare Volk sieht wie die isländische Landbevölkerung vor ein paar Jahrhunderten aus. Sie bevorzugen farbenfrohe Kleidung und sind nette Zeitgesellen.
  • Gnome – Jardvergar werden nur etwa 12 cm groß und leben in menschenähnlichen Gemeinschaften.

Kann man Elfen wirklich sehen?

Fußabdruck eines Trolls iim Schnee

Ja! Zumeist sind es spielende Elfenkinder, die man gut bei einem Waldspaziergang beobachten kann. Manchmal sieht man sie auch auf ihrem Weg zur Schule. Dann laufen sie einfach durch die Gärten der Menschen. Elfenkinder lieben es übrigens, mit Menschenkindern zu spielen und fast jedes isländische Kind hat schon Bekanntschaft mit einer Elfe gemacht.

Normalerweise ist es den Elfen untersagt sich zu zeigen und wenn die Elfenkinder bemerken, dass man sie beobachtet, verschwinden sie ganz schnell. Aber wenn man sich ganz leise und still verhält, kann jeder das Glück haben, eine Elfe zu sehen oder zumindest hören. Auch ich habe diverse Geschichten über Elfensichtungen gehört.

So erzählte mir ein Tourist, der im Hochland unterwegs war, er habe bei einer Rast ein feines Kichern gehört. Um ihn herum war keine Menschenseele. Auch seine Frau bestätigt, dass dieses Kichern tatsächlich da war. Ein anderer Mann erwarb einen See mit angrenzendem Grundstück. Er baute sich eine Hütte auf seinem Grund und plötzlich verschwanden, wie von Geisterhand, irgendwelche Sachen. Auch er hörte des Öfteren leises Lachen und erst als er auch eine Hütte für die Elfen baute, hörte der Spuk auf.

Vor einem als Solarstation getarnten Elfenhaus

Andere Methoden, um Elfen los zu werden:

Hat man es sich erst einmal mit einer Elfe verscherzt, ist es schwer, sie wieder friedlich zu stimmen. Elfen können durchaus stur sein und laden nur ungerne neugierige Menschen in ihre Häuser ein. Erla rät dazu, Kerzen zu entzünden, beruhigend auf die Störenfriede einzureden und ihnen etwas vorzusingen. Wenn das alles nichts hilft, sollte man die Elfenbeauftragte rufen, denn sie weiß immer einen Rat.

Auch gibt es schwarze Steine, die von dunklen und bösen Elfen bemalt wurden. Man sollte tunlichst vermeiden, diese Steine zu berühren oder sie gar als Andenken einzustecken, denn das bringt Pech.

Weitere magische Wesen:

Neben den Elfen, Feen und Gnomen, gibt es noch eine Vielzahl anderer Wesen, die auf Island ihr Unwesen treiben. Zum Beispiel:

  • die Afturganga, die Wiedergänger. Auch wenn die meisten Isländer christlichen Religionen angehören, geben 40% an, schon einmal mit diesen furchterregenden Wesen Bekanntschaft gemacht zu haben. Verstorbene Menschen, die keine Ruhe finden, kehren als Afturganga wieder und töten andere Menschen oder verschleppen sie durch offene Gräber in die Hölle. Man kann diese Wiedergänger allerdings erkennen, denn sie können das Wort Gud – Gott nicht aussprechen.
  • Des Weiteren gibt es die Ghulen – Leichenfressende Dämonen und Trolle. Trolle verlassen nur Nachts ihre Grotten und Höhlen und gelten als garstige Zeitgenossen. Durch ihre Zauberkräfte können sie den Menschen sehr gefährlich werden. Laut Überlieferungen ist schon so mancher Mann einer Trollfrau verfallen und seitdem nicht mehr gesehen. Wenn Trolle nicht vor Sonnenaufgang ihre Höhlen erreichen, werden sie zu Stein verwandelt.

Die folgenden Bilder zeigen die Existenz von Trollen.

Ein versteinerter Troll auf Island Eingang zu einer Trollhöhle in Island Reste eines Troll Festmahles auf Island

Wie man als Laie magische Orte erkennt:

Elfengruß, dokumentiert von Nathalie Kutscher auf Island

Auch elfenunerfahrene Bürger, können magische Plätze sehen. Über diesen Orten schwebt zumeist ein Lichtkranz. Vor allem vor menschlichen Kirchen, denn dort ist die Spiritualität besonders hoch. Elfen und Zwerge weben gemeinsam diese Lichtkränze, die man auch gut des Nachts beobachten kann. Unerfahrene Menschen nennen diese Lichtkränze Nordlicht, in Wahrheit ist es jedoch ein Schutz, den das Huldufólk für die Menschen schickt.

Daneben gibt es auch immer wieder Menschen, die magische Orte kennzeichnen, wie das Bild unten zeigt.

Getarnt als Zwerg unterwegs

Nathalie Kutscher als Zwerg unterwegs

Die beste Methode, sich unter das verborgene Volk zu mischen ist, sich zu tarnen und einer von ihnen zu werden. Wie auf den folgenden Fotos zu sehen ist, habe ich diesen kleinen Trick angewendet.

Bilder: Copyright © Nathalie Kutscher

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Verbreiten Sie des Amtes allumfassende Weisheit und Zuständigkeit!

Hagen Ulrich

Hagen Ulrich wurde am 16.11.1967 in Celle geboren, ging dort zur Schule und kam zum Studium nach Bonn. Seine Interessen umfassen Themen der Politik, aber auch Länder und Kulturen des Maghreb und ganz besonders LGBT-Themen sowie Religion.

Seine Urban Fantasy Romane schreibt er für schwule junge Erwachsene, die Spaß haben an Fantasy, und als Jungs eben auch mal von einem fantastischen Traumprinzen, ob mit spitzen Zähnen, pelziger Gesichtsbehaarung oder sonstigen fantastischen Eigenschaften träumen. Fantasy ist für Hagen Ulrich aber nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein literarisches Stilmittel, mit dem sich Themen aus Politik, Kultur und Gesellschaft diskutieren lassen.

Er lebt mit Mann und sieben Katzen in Bonn am Rhein und hat dort 2013 mit anderen Autoren und Fantasyfans das Bundesamt für magische Wesen begründet. Der Fantasyautor genießt es, seine Bücher im Rosengarten des Bundesamtes für magische Wesen zu schreiben. Der Autor steht auch gern für Lesungen und Vorträge an Schulen zur Verfügung.

Hagen Ulrich schreibt Fantasyromane, die im Bundesamt für magische Wesen als Taschenbuch erscheinen, darunter die Reihe Hochzeit der Vampire. Die Bücher von Hagen Ulrich sind erhältlich im gutsortierten Buchhandel und im Onlinebuchshop des Bundesamtes für magische Wesen.

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