Kein wirksamer Fluch auf Godesberger Ikone – Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen
Das Bundesamt für magische Wesen möchte die von einem Repräsentanten des römischen Vereins „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ eventuell aufgeschreckten Bürger der Bundesstadt Bonn beruhigen.
BONN (BAfMW) – Das Bundesamt für magische Wesen möchte die von einem Repräsentanten des römischen Vereins „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ eventuell aufgeschreckten Bürger der Bundesstadt Bonn beruhigen. In mehreren Presseverlautbarungen ließ Dr. Wolfgang Picken verkünden, dass auf der unlängst aus dem Godesberger St. Hildegard-Vereinshaus gestohlenen Madonnen-Ikone ein Fluch läge. Auf diesen Ikonen-Fluch würde er, so die Aussage mehrerer unabhängiger Presseorgane, seine Hoffnung setzen, dass die Diebe ihr unseliges Tun erkennen würden. Des weiteren sollten die Täter sich dann animiert fühlen, die Holztafel aus dem 17. Jahrhundert mit dem Bild einer stillenden Mutter an die rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben.
Nach Darstellung des Godesberger Repräsentanten von „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ soll sich dies im 19. Jahrhundert bereits einmal so ereignet haben. Auch damals sollen Diebe die Verwerflichkeit ihres Tuns erkannt haben und so fand die Holztafel, die im Stil des untergegangenen Kaiserreichs von Byzanz bemalt wurde, ihren Weg zurück ins Vereinshaus.
Stellungnahme des Bundesamtes für magische Wesen
Das Bundesamt für magische Wesen verurteilt den Diebstahl natürlich und appelliert an die Täter, die Holztafel zurückzugeben. Allerdings will das Amt den Tätern die Angst nehmen, die eventuell in unüberlegtes Tun münden könnte. So könnten sich die Täter animiert fühlen, diese Ikone still und leise bei den städtischen Abfallbetrieben zu entsorgen, schließlich ist auch Holz ein wertvoller Rohstoff.
Nichtsdestotrotz will das Bundesamt die Gelegenheit nutzen und seinem Auftrag nachkommen, die Bevölkerung zu beruhigen und aufzuklären.
Hier ist keine Magie im Spiel. Flüche dieser Art sind zwar dem Umfeld schwarze Magie zuzuordnen, und die Tatsache, dass die Vertreter von „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ gern in schwarzen Gewändern auftreten, legt augenscheinlich den Schluß nahe, dass so ein Fluch im Spiel sein könnte.
Mindesthaltbarkeitsdatum auf Fluch längst abgelaufen
Wiewohl der angebliche Fluch auf der Godesberger Ikone noch im 19. Jahrhundert eine Wirkung gezeigt haben soll, so haben Untersuchungen des Bundesamtes für magische Wesen ergeben, dass auch Flüche einem Mindesthaltbarkeitsdatum unterliegen. Und dieses ist im Fall der Godesberger Ikone längst abgelaufen. Es endet mit dem Tod des Herstellers, da der Fluch an diesen gebunden ist.
Allerdings ist der Verein „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ bekannt dafür, dass er besonders gern in unruhigen Zeiten oder Krisensituationen latente Ängste in der Bevölkerung ausnützt, um die verängstigte Bevölkerung an sich zu binden. Mit großer Besorgnis betrachtet das Bundesamt für magische Wesen die Aussagen westafrikanischer Vertreter von „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“, dass der jüngste Ausbruch von Ebola und die dramatische Verbreitung dieser Epidemie mit hohen Todeszahlen eine Antwort von Gott auf das Tun gleichgeschlechtlich orientierter Menschen sei.
Deswegen appelliert das Bundesamt für magische Wesen an die Bevölkerung, regen Gebrauch von den eigenen Gehirnzellen zu machen und ansonsten auf die Schriften des BAfmW zurückzugreifen.
Weitere Ermittlungen i.S. Verein „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ notwendig
In der Causa haben sich jedoch Anhaltspunkte ergeben, die überprüft werden müssen. So stellt sich die Frage, ob der Verein „Fidele Apöstelsche zu Rom e.V.“ überhaupt das Recht hat, Waffen zu besitzen. Wenn ja, wäre zu klären, ob diese Flüche sachgerecht gelagert wurden. Schließlich haben auch unschuldige Ministranten Zugang zu den Räumen des Vereins.
Seit der Verfilmung der Biographie von Harry Potter ist die breite Öffentlichkeit informiert und weiß, dass es gefährliche Flüche gibt, die wie Waffen eingesetzt werden. Deren Handhabung ist streng reglementiert, es gibt in Großbritannien die vier unverzeihlichen Flüche. In Deutschland könnte der Anathema-Fluch dazu zählen, bekannt durch die Auseinandersetzung zwischen Gregor VII. und Heinrich IV.
Das Bundesamt für magische Wesen wird außerdem der Frage nachgehen, ob in den weiteren Niederlassungen des Vereins wie zum Beispiel der Hohe Dom zu Köln ebenfalls solche fluchbeladenen Waffen gelagert werden, und in die falschen Hände geraten könnten. Gegebenenfalls ist der Kampfmittelräumdienst hinzuzuziehen, auch die besonderen Anforderungen, die das Gesetz über die Beförderung gefährlicher Güter stellt, müssen berücksichtigt werden. Im Notfall wäre der Kölner Dom zu sprengen.
Abschließend möchte das Bundesamt zu Besonnenheit und Vorsicht raten. Obwohl das MHD auf den Godesberger Ikonen-Fluch bereits abgelaufen ist, könnten Zerfalls- und Abbauprozesse des Godesberger Ikonen-Fluchs bei Hautkontakt zu Schädigungen führen. Wenn also unschuldige Finder der Ikone dieses Stück Holz sehen, sollten die Finder das Fundgut möglichst nur mit spitzen Fingern berühren. Eventuelles Unwohlsein kann aber problemlos mit den nach ISO 4711 zertifizierten Heilmitteln aus der Gruppe der Naturheilmittel wie Kölsch, Rebellenblut und Met behandelt werden.