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Elizabeth II. tritt nach Ausrufung von Charles III. zum König letzte Reise an

In Großbritannien hat die verstorbene Queen Elizabeth II. am Sonntag von Schloss Balmoral in Schottland aus ihre letzte Reise angetreten.

Prinzessin Anne, die Tochter der Queen (Foto: Andrew Milligan/AFP)
Prinzessin Anne, die Tochter der Queen (Foto: Andrew Milligan/AFP)

London (AFP) – Es war ein Wochenende zwischen Trauer und Neuanfang: In Großbritannien hat die verstorbene Queen Elizabeth II. am Sonntag von Schloss Balmoral in Schottland aus ihre letzte Reise angetreten. Am Samstag war ihr Sohn Charles III. in einer prunkvollen Zeremonie offiziell zum britischen König ausgerufen worden.

Kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) passierte ein Leichenwagen mit den sterblichen Überresten der Monarchin in einer Kolonne aus insgesamt sieben Fahrzeugen das Tor des Landsitzes der königlichen Familie in Richtung der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Zuvor hatten sechs Jagdhüter den in die königliche Standarte Schottlands gehüllten Sarg der Monarchin in den Leichenwagen gehoben.

Die letzte Reise der Queen führt über verschiedene Stationen

Die vor dem Schloss wartenden Menschen verstummten, als der Leichenwagen und dessen Begleitfahrzeuge den Landsitz verließen. In einem lilafarbenen Bentley saß die einzige Tochter der Königin, Prinzessin Anne. Die Fahrt sollte rund sechs Stunden dauern. Tausende Menschen säumten die Wegstrecke und erwiesen der Queen die letzte Ehre. Die Regentin war am Donnerstag auf Schloss Balmoral gestorben.

In der nahe gelegenen Ortschaft Ballater erwiesen lokale Würdenträger, Anwohner sowie Mitglieder der britischen Armee der Monarchin bei sonnigem Wetter schweigend die letzte Ehre. Einige trugen schottische Tracht, manche warfen Blumen in Richtung des vorbeifahrenden Leichenwagens.

Am Samstag war Elizabeths Sohn Charles III. mit Trompetenfanfaren und Kanonensalut zum neuen britischen König ausgerufen worden. Der bisherige Thronfolger sei fortan „unser einziger rechtmäßiger König“, verkündete der ranghöchste Herold nach einer Sitzung des Accession Council feierlich vom Balkon des St. James’s-Palasts in London. Zuvor hatte Charles III. erneut gelobt, dem Land nach dem Vorbild seiner verstorbenen Mutter Elizabeth II. für den Rest seines Lebens zu dienen.

Proklamation des neuen Königs live übertragen

Der Schweizer Student Sascha Burger weiß zwar, dass er der Urenkel der britischen Königin Elisabeth II. ist, doch wirklich ernst genommen hat er seine FamilienGeschichte bisher nicht. Immerhin wurde sein Zweig vom königlichen Stammbaum abgesägt, da seine britische Mutter einen katholischen Schweizer Financier heiratete.Völlig unvorbereitet trifft ihn daher die Nachricht aus Großbritannien, er sei nun doch nicht aus der Thronfolgeliste gestrichen worden. Somit könnte Sascha nun theoretisch der übernächste britische König werden. Eine Audienz bei Sir Geoffrey von der royalen Prinzenaufsicht und sogar bei der Queen ist jetzt unausweichlich.Sascha und sein Lebenspartner Simon geraten in ein Kreuzfeuer zwischen konservativ-religiösen Monarchisten und Paparazzi, denn bei einer Institution wie dem britischen Adelsgeschlecht wundert es nicht, dass es erheblichen Widerstand aus vielen Richtungen gibt.Mit seinem „Was wäre wenn?“-Szenario schafft Roland Brodbeck eine unerwartete und spannungsgeladene Situation, in der die WeltGeschichte völlig neu geschrieben werden müsste. Eins ist aber klar:The queen is not amused!
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Erstmals überhaupt wurde die nach jahrhundertealter Tradition abgehaltene Zeremonie zur Proklamation des Monarchen live im Fernsehen übertragen. Vor dem Accession Council, dem unter anderem Premierministerin Liz Truss und ihre Amtsvorgänger Boris Johnson, Theresa May und Tony Blair angehörten, versprach der 73-jährige Monarch, er wolle dem „inspirierenden Vorbild“ seiner Mutter folgen.

Die Trauer um die Großmutter scheint derweil die seit Monaten zerstrittenen Queen-Enkel Prinz William und Prinz Harry einander wieder näher zu bringen: Überraschend traten die beiden gemeinsam mit ihren Frauen Kate und Meghan am Samstag vor Schloss Windsor, um das dort abgelegte Blumenmeer zum Gedenken an die verstorbene Königin zu betrachten, schüttelten Hände und unterhielten sich mit Trauernden.

Zuvor hatte William der Queen in einer sehr persönlich gehaltenen Erklärung seine Reverenz erwiesen. Er werde noch einige Zeit brauchen, „bevor die Realität eines Lebens ohne Omi sich wirklich real anfühlen wird“, schrieb der Thronfolger. „Sie war an meiner Seite in meinen glücklichsten Augenblicken. Und sie war an meiner Seite während der traurigsten Tage meines Lebens.“ Er werde das Gedenken an seine Großmutter ehren, indem er seinen Vater König Charles III. in jeder Weise unterstütze.

Die letzte Reise der Queen endet auf Schloss Windsor

Am Montag wird der Sarg von Queen Elizabeth in einer Prozession durch die schottische Hauptstadt in die St. Giles-Kathedrale gebracht, wo ein Trauergottesdienst mit der königlichen Familie stattfindet. König Charles III. wird dafür in die schottische Hauptstadt reisen.

Am Dienstag wird der Sarg dann per Flugzeug nach London überführt, wo er ab Mittwoch vier Tage lang in Westminster Hall öffentlich aufgebahrt wird. Die staatliche Trauerfeier findet am 19. September in der Londoner Westminster Abbey statt. Erwartet werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus aller Welt. Anschließend wird die Queen auf Schloss Windsor im engsten Familienkreis beigesetzt.

se/ck

© Agence France-Presse

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