Der Behörden Spiegel stellt das Bundesamt für magische Wesen vor
Mit der Zuständigkeit für Zwischenwelten stellt der Behörden Spiegel, die größte unabhängige Zeitung für den Öffentlichen Dienst, das Bundesamt für magische Wesen (BAfMW) in der Bundesstadt Bonn vor.
(BS/sgz) Es sind gute Zeiten für Fantasy-Anhänger: Hobbits, Elben und Orks tummeln sich auf den Kinoleinwänden ebenso wie Vampire, Hexen und Kobolde. Insbesondere in der gerade verstrichenen Weihnachtszeit halten Fabelwesen Einzug in die heimeligen Stuben – und zwar längst nicht nur ins Kinderzimmer. Auch auf Bundesebene hat sich in dieser Hinsicht etwas bewegt. Seit Herbst 2013 gibt es das Bundesamt für magische Wesen (BAfMW). Es hat seinen Sitz in Bonn und verfügt aktuell über 76 Mitarbeiter – Tendenz steigend. Jüngstes Mitglied ist ein Schüler aus Südtirol.
Das BAfMW ist die oberste Bundesbehörde mit der der Zuständigkeit für magische, mythische und fantastische Wesen. Der nette Vampir von nebenan, der Kobold in der Politik, der Bielefeld-Mythos, aber auch Unerklärliches, das fällt in die Zuständigkeit des Amtes. Es gibt Fachbereiche für alles Mögliche: ein Referat für Dämonen und Halbdämonen, eins für Gestaltwandler, das Referat für Innere Sicherheit, Mystery und Crime, der Lichte Hof der Elfen, Feen und anderer Völker oder auch das queere Referat für Gay Fantasy.
Die Idee kam Begründer Hagen Ulrich, der in Wirklichkeit anders heißt, aber sein Pseudonym nicht aufgelöst haben möchte, so wie alle guten Einfälle entstehen: durch puren Zufall. „Es war eine Schnapsidee, die ich kurz bei Facebook anderen Autoren vorgestellt habe. Am gleichen Abend hatte ich dreißig Mitstreiter“, erzählt der Berufsimker mit Hang zum Fantastischen. Zuvor hatte er gelesen, dass ein britischer Beamter einen Beschluss über Drachenwurst aus Wales gefällt hatte; sie dürfe nicht so heißen, schließlich sei kein Drachenfleisch darin enthalten.
„In Deutschland ist alles geregelt, da durfte ein solches Bundesamt nicht fehlen. Dämonen und Hexen müssen sich auch einer gewissen Ordnung unterwerfen“, so Ulrich. Patentprobleme gab es bei dieser exklusiven Namensgebung nicht, ganz im Gegenteil.
Offizielle Unterstützung kommt von oben: Der Bonner SPD-Politiker und neuer Parlamentarischer Staatssekretär für Verbraucherschutz Ulrich Kelber unterstützte die Gründung: „Ich halte die Idee, ein Bundesamt für Fantasy einzurichten, für durchaus berechtigt und bin der Meinung, dass solch ein neues Bundesamt natürlich in der Bundesstadt Bonn angesiedelt werden müsste.“
„Um sich so nennen zu dürfen, muss man in der Regel einen Bezug zur Verfassung haben. Aber solange man es nicht übertreibt, ist es okay“, erklärt der Imker und Autor, dessen Bienen auf der Dachgartenterrasse der Bonner Bundeskunsthalle ebenfalls den prominenten Beinamen Bundesbienen tragen. Er trifft sich gelegentlich mit seinen Kollegen in besagtem Museum. Dort entstand auch ein Großteil seines Fantasyromans „Böses Blut der Vampire“. Die Bundesstadt ist nicht umsonst Hauptsitz des BAfMW. Der Rheinländer ist an Schabernack gewöhnt. Ein festes Gebäude gibt es nicht, der magische Tagungsort ist mal hier, mal dort. Diverse Gerüchte kursieren. Mysterium garantiert.
Augenzwinkern ist bei dieser Thematik selbstverständlich angebracht. Das Bundesamt für magische Wesen ist natürlich keine Behörde. Eigentlich handelt es sich um ein Fantasy-Portal auf dem Autoren ihre Bücher vorstellen. Bezug zur politischen Aktualität ist bei den Beiträgen gern gesehen. Das BAfMW verfügt sogar über eine offizielle Hymne, den Geisterspuk von James Kok.
Aktuelle Themen, die das magische Bundesamt umtreiben, sind zum Beispiel ein durch Raketenbeschuss verletzter Drache in der Silvesternacht oder aber das Mindesthaltbarkeitsdatum von Blutkonserven. Auch kunsthistorische Ansätze werden verfolgt: Darth-Vader-Wasserspeier an einer Kirche in Washington.
Der Webauftritt ist professionell gestaltet und könnte tatsächlich eine seriöse Institution sein: www.bundesamt-magische-wesen.de