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Hollywoods bekanntester Abenteurer wird 80

Er war Han Solo und Indiana Jones - diese Heldenrollen haben den US-Schauspieler Harrison Ford zu einem der bekanntesten Kino-Stars überhaupt gemacht.

Berlin (AFP) – Er war Han Solo und Indiana Jones – diese Heldenrollen haben den US-Schauspieler Harrison Ford zu einem der bekanntesten Kino-Stars überhaupt gemacht. Mit seinen mehr als 60 Filmen verschiedenster Genres spielte er Milliardensummen ein. Wenn Ford am Mittwoch 80 Jahre alt wird, kann er auf eine unerwartet erfolgreiche Karriere zurückblicken. In seinen Anfangsjahren in Hollywood war er sogar einmal von einem Studiomanager angeblafft worden, er werde es „niemals in diesem Business schaffen“.

Ford hat keine ausgeprägten Star-Qualitäten. Weder Aussehen noch Schauspielkünste des wortkargen Mimen sind außergewöhnlich. Fords Erfolgsgeheimnis ist vielmehr, dass er eine jahrelange Durststrecke in der Schauspielerei durchhielt und dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

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Harrison Ford kommt am 13. Juli 1942 in Chicago zur Welt, sein Vater, ein Ex-Schauspieler, arbeitet als Werber. Ford ist ein mittelmäßiger Schüler. Schauspielkurse an der Uni bringen ihn auf die Idee, es in der Filmbranche zu versuchen. Jahrelang übernimmt er in Hollywood mittelmäßige Rollen, oft taucht er nicht einmal im Abspann auf.

Nach zehn deprimierenden Jahren beim Film beginnt Ford, sich als Tischler Geld zu verdienen. Auf einer Baustelle der Goldwyn-Studios trifft er den Filmemacher George Lucas, „die Quelle, aus der meine ganze Karriere entsprang“, wie Ford später sagt.

1973 spielt er eine kleine Rolle in Lucas‘ zweitem Film „American Graffiti“. Außerdem bringt Lucas, der sich inzwischen mit Ford angefreundet hat, den Schauspieler mit dem Regisseur Francis Ford Coppola zusammen, der Ford für den Thriller „Der Dialog“ (1974) und den Anti-Kriegsfilm „Apocalypse Now“ (1979) engagiert.

Als Ford eine Bibliothek für Lucas baut, macht er die Schauspieler nach, die für Lucas‘ Weltraum-Abenteuer „Krieg der Sterne“ vorgesprochen haben. Lucas ist verblüfft: Er hat seinen Han Solo, den zynischen Weltraum-Schmuggler im „Star Wars„-Abenteuer, gefunden. Ford wird dadurch 1977 mit 35 Jahren zum Welt-Star. „Es ist ein alberner Film, aber er ist wunderbar gemacht“, sagt Ford der „New York Times„.

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Und er eröffnet Ford neue Möglichkeiten. Steven Spielberg engagiert ihn als Peitschen schwingenden Archäologen Indiana Jones in „Jäger des verlorenen Schatzes“ (1981). Es ist ein neuer Actionheld-Typus, der auch Schwächen wie etwa Angst vor Schlangen zeigt.

Allein mit seinen großen Rollen Han Solo und Indiana Jones ist Ford gut beschäftigt. 1980, 1983 und 2015 spielt er in drei weiteren „Star Wars„-Filmen mit. Bis 2008 macht er vier Indiana-Jones-Filme, kommendes Jahr soll noch eine Fortsetzung in die Kinos kommen. Eine Fortsetzung drehte Ford auch zu Ridley Scotts Kultfilm „Blade Runner„: 2017 erschien „Blade Runner 2049“ mit Ford und Ryan Gosling in den Hauptrollen.

Seinen Erfolg verdanke er dem Umstand, „dass ich Filme gemacht habe, die von Generation zu Generation weitergereicht werden“, sagte Ford vor ein paar Jahren. Dass er gern unterhaltsame Filme macht, ist wohl ein Grund dafür, dass er kaum Auszeichnungen bekam. Nur einmal – 1986 für „Der einzige Zeuge“ – wurde er für einen Oscar nominiert, hinzu kamen unter anderem vier Golden-Globe-Nominierungen.

Star-Rummel ist nicht Fords Ding. Den „Verlust der Anonymität“ durch seine Film-Erfolge hat er als „Albtraum“ bezeichnet. So weit wie möglich hat der Vater von fünf Kindern sein Privatleben stets abzuschotten versucht. Mit seiner dritten Frau, der Schauspielerin Calista Flockhart („Ally McBeal“), zieht er sich immer wieder auf seine Ranch in den Bergen von Wyoming zurück.

Zugleich ist Ford wie in vielen seiner Filme ein Abenteurer. Als Hobby-Flieger sorgte er wiederholt mit Flugunfällen für Schlagzeilen. Doch von Bruchlandungen hat sich der Schauspieler mit der markanten Narbe am Kinn, die von einem frühen Autounfall stammt, immer wieder erholt.

yb/noe/mid

© Agence France-Presse

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