Amtliche Mitteilungen

Amtliche Stellungnahme zum Verkauf von und Handel mit magischen Wesen

"... Ich möchte nicht, dass das Buch und die Autorin in Verbindung mit magischen Wesen gebracht werden."

Eine Autorin aus dem Wissenschaftsbereich wandte sich in einer Eingabe mittels eines elektronisch übermittelten Brief (Email) an das Bundesamt für magische Wesen:

„… da mein Buch mit den Produkten Ihres Ladens nichts zu tun hat (Magisches Wesen), bitte ich um die Entfernung meines Buches aus Ihrer Website: Wim Wenders’ Filme und ihre intermediale Beziehung zur Literatur Peter Handkes …. Ich möchte nicht, dass das Buch und die Autorin in Verbindung mit magischen Wesen gebracht werden.“

Zum Verkauf magischer Wesen und guter Literatur

Das Bundesamt in seiner Verpflichtung, dem gemeinen Bürger und der gemeinen Bürgerin draußen im Lande Auskunft zum Thema Verkauf magischer Wesen zu gewähren, im Bewusstsein der Bedeutung seiner Aufgaben und des Schutzes der magischen Bevölkerung sowie des gesunden Menschenverstandes nahm wie folgt Stellung zu dem Anliegen der Antragstellerin.

Guten Tag Frau ….,

ich darf Ihnen namens und im Auftrag unseres hochverehrten Präsidenten Dräcker versichern, dass hier niemand an magische Wesen glaubt. Um es mit den Worten unseres letzten Praktikanten zu sagen: „Wallah, isch schwör voll!“

Im Haus nehmen wir Ihren Hinweis, dass sich unter unseren Produkten „magische Wesen“ finden, jedoch sehr ernst – allerdings wissen Sie da wohl mehr als wir. Aber wir gehen dem Hinweis nach, überprüfen unser Sortiment und werden der Ludwig-Maximilians-Universität drölfzig Millionen Euro spenden, wenn sich unter unseren Produkten tatsächlich ein Vampir, Werwolf, Dämon etc. finden sollte. Man weiß ja nie, was so eine Inventur ergibt.

Das Amt nimmt Hinweise auf den Verkauf magischer Wesen sehr ernst. (Foto: Barbara Frommann)
Das Amt nimmt Hinweise auf den Verkauf magischer Wesen sehr ernst. (Foto: Barbara Frommann)

Nebenbei bemerkt, würden wir einen nachbarschaftsaffinen Vampir und bildungswilligen Werwolf sowie im Dienstleistungssektor tätigen Dämon niemals als „Ware“ oder „Produkt“ betrachten. Dafür haben wir viel zu viel Respekt vor der Würde intelligenter, denkender und fühlender Menschen.

Es ist immer wieder verblüffend und mutet nahezu peinlich bis unfreiwillig komisch an, wie oberflächlich sich manche als Wissenschaftler darstellende Autoren und Autorinnen gelegentlich aufführen. Vampire zu verkaufen – allein schon der Gedanke mutet einigermaßen schräg an. Immerhin, es dient zur Erheiterung unseres Publikums. Und natürlich steht es jedermann und jederfrau zu, sich lächerlich zu machen. Allerdings steht nirgendwo geschrieben, dass man/frau dieses Recht auch zwingend bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Anspruch nehmen muss.

Als Buchhändler hofft man natürlich, dass sich das nicht in der Qualität der von Ihnen verfassten Publikation zu Wim Wenders niederschlägt.

Im Dienstleistungssektor tätiger Dämon, hier im spielerischen Umgang mit einem Jungdrachen. (Foto: Barbara Frommann)
Im Dienstleistungssektor tätiger Dämon, hier im spielerischen Umgang mit einem Jungdrachen. (Foto: Barbara Frommann)

In unserer Buchhandlung glauben wir aber an den Unterhaltungs- und Bildungswert guter Literatur, darunter neben Fantasyliteratur für Kinder und Jugendliche auch Sachbücher und Fachliteratur aus dem Bereich der Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaften sowie Politik und Geschichte bis hin zu Religion – womit wir letztendlich wieder bei Fantasy wären.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass es Ihnen in keiner Weise zusteht, unserer Buchhandlung vorzuschreiben, welche Bücher wir in unserem Sortiment führen und wie wir diese Bücher vorstellen. Was Sie wünschen, ist in diesem Zusammenhang – formulieren wir es frei von der Leber weg – völlig irrelevant.

Sie können sich jedoch gern an den im Bundestag für das Bundesamt für magische Wesen zuständigen Untersuchungsausschuss von Jakob-Maria Mierscheid, MdB wenden.

Mit besten Grüßen

i.A. Klaus Maresch

gez. Edmund F. Dräcker (nach Diktat verreist)

Bundesamt für magische Wesen
Estermannstraße 139
53117 Bonn
0228 97638460
0228 96757883
www.bundesamt-magische-wesen.de
VLB-Verkehrsnummer 14755

„Wenn es ein Bundesamt für magische Wesen gibt, dann gibt es Hexen, Drachen und Vampire in Deutschland. Alles andere würde bedeuten, es gäbe eine deutsche Behörde ohne Sinn und Zweck. Allein der Gedanke stellt schon eine Ordnungswidrigkeit an sich dar!“
Edmund F. Dräcker, Präsident des Bundesamtes für magische Wesen

Verbreiten Sie des Amtes allumfassende Weisheit und Zuständigkeit!

Edmund F. Draecker

Edmund Friedemann Dräcker ist der Nachfahre hugenottischer Einwanderer. Er wurde am 1. April 1888 in Suleyken bei Gumbinnen (Ostpreußen) geboren. Sein Vater war der Pfarrer Gotthilf Dräcker, die Mutter Frohlinde Komtesse von Stoltze-Ohnezaster.

Dräcker gehörte seit 1910 dem diplomatischen Dienst des Deutschen Reiches an. 1911 war er bereits Vizekonsul in Bombay. 1941 war er für den Gau Niederdonau tätig und sondierte hier spezielle Anbaumöglichkeiten. Die Ergebnisse publizierte er 1942 in einem „Abschlussbericht“, der in den Vierteljahresschriften zur Agrarphysiologie erschien. Im Unterschied zu seinem Biographen Hasso von Etzdorf war er auf keiner Mitgliedsliste der NSDAP oder der SA zu finden und hatte daher keine Probleme mit seiner Entnazifizierung.

Am 13. Januar 1953 wurde Dräcker zum 1. April 1953 in den Ruhestand versetzt. 1959 kehrte er von einer Geheimmission nach Beirut nicht zurück.

Am 1. April 1982, in einer Hochphase des Kalten Krieges, meldete die FAZ, Dräcker habe auf einer großen Eisscholle der Antarktis die Bundesflagge gehisst und Souveranitätsansprüche angemeldet. Die Ostberliner Zeitschrift Horizont geißelte die Aktivitäten „imperialistischer Monopole“.

Nach 1985 war er kurzzeitig als Sonderberater der Europäischen Kommission in Brüssel für die Normierung von Seemannsgarn zuständig.

Dräcker soll es hauptsächlich zu verdanken sein, dass die früher weit verbreitete tierquälerische Praxis des Aufbindens von Bären heute in den meisten europäischen Staaten verboten ist. Dräcker soll Jakob Maria Mierscheid, SPD-Bundestagsabgeordneter seit 1979, in seiner außergewöhnlich vielseitigen Arbeit unterstützt haben.

Im Jahr 1974 soll Dräcker federführend an der Aushandlung des Shanghaier Kugelfischabkommens beteiligt gewesen sein.

Aktuell ist Dräcker Präsident des Bundesamtes für Magische Wesen. Ihm wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Wenn es ein Bundesamt für die Verwaltung magischer Wesen gibt, dann gibt es magische Wesen in Deutschland. Denn die Idee, es gäbe eine deutsche Behörde ohne Sinn und Zweck, ist einfach völlig absurd“.

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