Flüchtlingskrise erreicht neue Dimension: Schlepper setzen auf fliegende Teppiche
Wie das Bundesverkehrsministerium gestern in einem Schreiben mitteilte, hat das Schlepper-Problem in der aktuellen Flüchtlingskrise eine besorgniserregende Wendung genommen.
BONN (BafmW) Wie das Bundesverkehrsministerium gestern in einem Schreiben mitteilte, hat das Schlepper-Problem in der aktuellen Flüchtlingskrise eine besorgniserregende Wendung genommen. So seien in der Nacht von Freitag auf Samstag wiederholt unbekannte Flugobjekte gesichtet worden, welche die italienische Grenze vom Mittelmeer in südöstlicher Richtung überflogen. Anhand eingehender Untersuchungen des BafmW konnten diese nun zweifelsfrei als fliegende Teppiche identifiziert werden.
Dieser Umstand wirft nun Fragen auf: So scheint es nach zunehmender Überwachung der gängigen Mittelmeerrouten und Festnahmen der verantwortlichen Schlepper, ein allgemeines Umdenken zu geben. Anstatt die gefährliche Überfahrt in überfüllten Booten zu wagen, setze man nun auf den Luftweg, wobei dieser nicht minder große Gefahren in sich berge. „Bei Überfüllung ist der Überflug für die Passagiere zumindest ebenso gefährlich, wie die Überfahrt zu Schiff“, sagte nun ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums in einer Stellungnahme.
Luftraumschutzprojekt „Iron Brush“ soll auch Fliegende Teppiche erfassen
Zurzeit seien deshalb Gespräche im Gange, wonach das Schweizer Luftraumschutzprojekt „Iron Brush“ nun in ähnlicher Form auch an der italienischen Grenze zum Einsatz kommen soll, wie die hiesige Grenzschutzbehörde am Montag auf ihrer Website mitteilte.
Abgesehen von den offenbaren Maßnahmen wirft die Entwicklung dennoch Fragen auf. So müsse zum einen geklärt werden, woher die Schlepper ihre Transportmittel bezögen, da Fliegende Teppiche bislang unter der Kategorie „Rares“ gehandelt und dementsprechend verkehrs- wie handelspolitisch stark vernachlässigt worden waren. Und auch innenpolitisch schlägt die Neuigkeit ihre Wellen: so sei ein erneuter Antrag der CSU auf Einführung einer Maut für Ausländer nicht auszuschließen, wie interne Quellen verlauten ließen. Auch über ein gänzliches Überflugverbot werde derzeit nachgedacht.
Trotz vielseitiger Maßnahmen wird in den Sozialen Netzwerken, allen voran Facebook und Twitter, immer mehr Kritik laut, wonach der eigentliche Kern des Problems nicht allein aufseiten der Schlepperbanden zu finden sei. Stattdessen solle man sich vielmehr auf die Ursachen der Flüchtlingsbewegung konzentrieren und vor allem militärisch involvierte Staaten wie die USA zur Verantwortung ziehen. Wie genau sich die Sachlage entwickeln und inwiefern vermehrt fliegende Teppiche bei der Grenzüberquerung zum Einsatz kommen, werde sich jedoch erst in den kommenden Tagen herausstellen.