Pforzheim: Gnome verursachen Chaos bei Kommunalwahl
Nachdem die Nachforschungen der Stadtverwaltung zur Ursache für diese Panne nicht erfolgreich waren, wandte sich die Behörde an das Bundesamt für magische Wesen.
PFORZHEIM (BAfmW) – Im Zusammenhang mit der Europa- und Kommunalwahl in Baden-Württemberg kam es zu Unstimmigkeiten, als das Wahlamt in Pforzheim knapp dreihundert Stimmzettel aus dem Jahr 2004 verschickte.
Nachdem die Nachforschungen der Stadtverwaltung zur Ursache für diese Panne nicht erfolgreich waren, wandte sich die Behörde an das Bundesamt für magische Wesen. Die in der Goldstadt wohnhafte Sachbearbeiterin Carmilla DeWinter wurde daraufhin mit Ermittlungen betraut.
„Die Hinweise waren nicht einfach zu lesen. Einiges Laub, Erde“, so DeWinter. „Weder magische Echos, noch Reste von Ritualen, oder ähnliches.“ Als Mitarbeiterin des Queer-Referats habe sie daher Glück gehabt, auf ihr berufsfremdes Studium der Pharmazie zurückgreifen zu können. „Ich dachte nicht, dass ich in meinem Leben noch einmal mit dem Mikroskop trockene Blätter anschauen muss. So kann frau sich irren.“
Eine taxonomische Bestimmung der Pflanzenreste und eine chemische Analyse der Erdspuren führten schließlich auf die richtige Spur, nämlich in den östlich der Stadt gelegenen Enzauenpark.
Ortskundige wissen, dass die Autobahn 8 bei Pforzheim, genauer in der Enztalsenke, seit Jahren auf einen dreispurigen Ausbau wartet. Dazu Carmilla DeWinter: „Wir sind da, wo immer Stau ist.“
Eine Ausbauvariante ohne Brücke würde aber die im Enztal gelegenen Brunnen gefährden.
„Es stellte sich heraus, dass eine im Fluss ansässige Nymphe mehrere Waldgnome aus den Wäldern der Umgebung aufgewiegelt hat. Diese fanden sich zu einer Racheaktion im Pforzheimer Rathaus ein.“ Die Gnome seien zu dem Streich bereit gewesen, weil die Waldbewohner sehr unter dem Straßenlärm litten.
Ein nächtlicher Einbruch und ein Austausch der bereitgelegten Unterlagen sei von einem Wachdienst gestört worden, daher sei nur ein Bruchteil der Stimmzettel betroffen.
Eventuelle Hoffnungen der Pforzheimer Stadtverwaltung auf wenigstens eine Entschuldigung musste Carmilla DeWinter aber enttäuschen. Die Verantwortlichen hätten gleich nach dem Gespräch mit ihr gepackt und seien in den neu eingerichteten Nationalpark Nordschwarzwald ausgewandert. Dort können sie nicht belangt werden, da die Naturgeister des Nationalparks eine Selbstverwaltung haben und das Bundesamt für magische Wesen nur eine nominelle Kontrolle ausübt.
Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung ergab, dass diese derzeit rechtliche Mittel prüfe. Laut DeWinter bestünden aber, wegen der grün-roten Landesregierung, nur geringe Erfolgsaussichten auf eine Einigung.